Warum die Bachforelle in Not ist, erklärt der Luzerner Fischerei- und Jagdverwalter Peter Ulmann: «Im Mittelland hat es die Bachforelle zunehmend schwer, weil ihr die stetige Gewässererwärmung der letzten 30 Jahre und insbesondere die Wassertemperaturspitzen im Sommer zu schaffen macht.» In sommerkühlen Bächen der höheren Lagen fühle sich die Fischart deshalb besonders wohl (siehe Box). Aber dennoch: «Die Fische kommen teilweise auch dort, wo sie sich wohlfühlen, unter Druck», so Ulmann. Beispielsweise würden Kraftwerke oder Gewässerverbauungen die Fischwanderung behindern oder ins Fliessgewässer abgeschwemmte Insektizide die Nährtiere der Bachforellen zerstören.
Beim kantonalen Umweltdepartement ist das Problem bekannt. «Fast die Hälfte der Gewässer im Kanton Luzern sind in einem schlechten Zustand», so Werner Göggel, Abteilungsleiter Gewässer und Boden der Dienststelle Umwelt und Energie, auf Anfrage. Um den Lebensraum unter anderem für die Fische zu verbessern, müsse der Zustand dieser Gewässer verbessert werden. Gelegenheiten dazu würden sich vor allem im Zusammenhang mit Hochwasserschutzmassnahmen bieten.
Fische auf geschützte Laichplätze angewiesen
Zentral dabei sind laut Fischerei- und Jagdverwalter Peter Ulmann die Ausscheidung der Gewässerräume oder die Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit. Beide Programme seien in Umsetzung. Ganz entscheidend aber bleibe der Schutz der Wasserqualität und die Erhaltung oder Wiederherstellung eines funktionierenden Geschiebehaushalts mit Kies für die Naturverlaichung. «Das alles geht natürlich nicht von heute auf morgen», stellt Ulmann klar. Bei Gewässerrenaturierungen und -revitalisierungen handle es sich um sehr grosse und langfristige Programme.
Dem ist man sich auch beim Fischereiverband bewusst. Umfassende Renaturierungen wären für die Bachforelle natürlich am besten, so Präsident Fischer, «aber auch schon mit einfacheren Massnahmen kann man etwas erreichen.»
Im Bach- oder Flussbett könnten beispielsweise Steine platziert werden, so wie das in der Sure geschehen sei. «Dort wurden alle 50 Meter zwei bis drei 40 bis 50 Zentimeter hohe Steinbrocken reingelegt, also so gross und schwer, dass sie bei Hochwasser nicht fortgeschwemmt werden. Hinter den Steinen lagert sich dann von alleine Geschiebe wie Sand und Kies ab, wodurch auf natürliche Art und Weise Laichplätze entstehen.» Wirksam seien auch zusammengebundene Äste und Stecken, die in Ufernähe mit einem Holzpflock im Wasser an Ort und Stelle gehalten würden.
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